Umgang mit Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen
Nebenwirkungen
Begleiterscheinungen bzw. Nebenwirkungen können im Zusammenhang mit bestimmten Krebstherapien auftreten, insbesondere infolge der Chemo- und der Strahlentherapie.
Die Zytostatika greifen nicht nur die schädlichen Krebszellen, sondern auch die gesunden, sich schnell teilenden Zellen im Körper an. Dies betrifft vor allem die Schleimhäute und Haarwurzeln. Übelkeit, Durchfall und Haarausfall können die Folgen sein. Außerdem können auch Schleimhautentzündungen, Erschöpfungszustände und Infektionen auftreten. Je nach Art, Dosierung und Dauer der Chemotherapie treten diese Nebenwirkungen in unterschiedlich starker Ausprägung auf.
Oft erhalten Patientinnen schon parallel zur Chemotherapie Arzneimittel, die die Nebenwirkungen unterdrücken und Symptome lindern, beispielsweise in Form von Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen (Supportivmedikation). Spezielle Spülungen können Schleimhautentzündungen im Mund und Rachenraum lindern. Früher rieten Experten dazu, sich während und nach einer Krebsbehandlung zu schonen. Körperliche Aktivität ist jedoch wichtig, um das Immunsystem zu stärken und Nebenwirkungen zu lindern. Sie hilft zudem, Schmerzen zu reduzieren. Daher empfiehlt man Patientinnen heute, sich sportlich zu betätigen. Es soll aber kein Leistungssport sein: Ein wohldosiertes Programm ist wirksamer als zu intensive Bewegung.

Wann darf ich Sport machen?
Die Antwort auf diese Frage lautet: Fast immer! Jedoch immer in Rücksprache mit Ihrem Arzt. Sobald die Wundheilung abgeschlossen ist, können Sie mit dem Sport beginnen. Aber überanstrengen Sie sich nicht. Sehen Sie zudem von körperlicher Aktivität ab, wenn Sie unter Fieber, Infektionen und häufigem Erbrechen oder Durchfall leiden.
Wichtig ist, dass Sie das richtige Maß finden und sich langsam steigern. Die Bewegung soll Spaß machen und Sie nicht überfordern.
Nebenwirkungen der Strahlentherapie werden in akute Nebenwirkungen und in Spätreaktionen unterteilt. Zu den akuten Nebenwirkungen zählen zum Beispiel Hautrötungen und -reizungen an den bestrahlten Körperstellen, ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. Einige Frauen beobachten in den Tagen nach der Strahlentherapie Kopfschmerzen oder Schwindel. Die meisten Reaktionen sind jedoch vorübergehend und klingen nach Beendigung der Therapien wieder ab.
Spätreaktionen in Form von Hautverfärbungen oder -verhärtungen können sich bei manchen Patientinnen auch noch Monate nach einer Strahlentherapie bemerkbar machen. Auch das sogenannte Fatigue-Syndrom wird mitunter durch die Strahlentherapie verursacht. Dieser allgemeine Erschöpfungszustand, der sich in einer chronischen Müdigkeit äußert, kann auch bis lange nach Ende der Strahlentherapie anhalten.